Akademie für Gefahrenabwehr

Akademie für Gefahrenabwehr: Präsenzseminar zum Thema „Werte und Führung“

Das Präsenzseminar der Akademie für Gefahrenabwehr zum Thema "Werte und Führung" ist auf große Resonanz gestoßen.

Podiumsdiskussion mit den Referenten beim Präsenzseminar der Akademie

Podiumsdiskussion beim Präsenzseminar der Akademie

Zu einem in vielerlei Hinsicht besonderen Seminar hat Ende Juni die Akademie für Gefahrenabwehr an der Landesfeuerwehrschule (LFS) Baden-Württemberg Feuerwehrführungskräfte eingeladen, um sich intensiv mit dem Thema „Werte und Führung“ zu beschäftigen. Aus Kapazitätsgründen fand die Veranstaltung nicht an der LFS in Bruchsal, sondern an der Evangelischen Akademie Bad Boll statt. Das Thema traf bei den Teilnehmenden auf sehr großes Interesse und die hochkarätigen Referenten begeisterten die Anwesenden. „Offensichtlich haben wir mit dem Seminarprogramm einen Themenbereich abgedeckt, der bei den Führungskräften im Land eine immer größere Rolle spielt“, erklärte die neue Leiterin der Akademie für Gefahrenabwehr Tina Brandwein.

Die Moderation des Seminars übernahm Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf. Zum Einstieg in das Thema schilderte er, wie er im Vorfeld innerhalb der Standardwerke der Feuerwehr zu den beiden Begriffen Werte und Führung recherchierte und dabei zu dem ernüchternden Ergebnis kam, dass das Wenige, was dort zu finden ist, letztlich voneinander abgeschrieben sei.

Im Anschluss faszinierte Pater Anselm Grün mit seinen Ausführungen das Publikum.  Der Pater im Orden des heiligen Benedikt (OSB) der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, Betriebswirt und Autor unterlegte seine Aussagen mit zahlreichen Beispielen und Anekdoten aus Führungskräfte- und Managertrainings, die er für international agierende Konzerne gestaltet, und sparte auch nicht mit teils augenzwinkernden, teils erfrischenden Kommentaren.

Nico Zimmermann gewährte einen hochinteressanten Einblick in die Welt eines international agierenden Konzerns. Zimmermann, innerhalb der Feuerwehr als Verbandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Emmendingen und als Landesstabführer, Fachgebietsleiter Feuerwehrmusik im Landesfeuerwehrverband aktiv, ist beruflich Business Unit Manager bei der SICK AG Sensor Intelligence Academy. Er machte deutlich, wie wichtig, hilfreich und notwendig ein Brückenschlag zwischen der Welt der Führung in Unternehmen und der Führung einer Feuerwehr sein kann. War es vielleicht vor 20 Jahren noch möglich, in der Funktion als Feuerwehrkommandant Einsatz und Administration alleine zu stemmen, so sei das heute oft nicht mehr zu leisten. Teamwork und Leadership seien gängige Werkzeuge, denen Feuerwehrangehörige im beruflichen Alltag begegnen. Mit entsprechenden Erfahrungen und Erwartungen kämen sie dann auch in die Feuerwehr, so Zimmermann.

Diesen Anspruch griff auch Andreas Fürst auf. Der Landesjugendleiter, Jugendfeuerwehr im Landesfeuerwehrverband stellte das dort etablierte Projekt KaReVeTo vor und machte deutlich, dass auch die nachfolgenden Generationen bei ihrem Übergang in die Einsatzabteilung eine entsprechende Erwartungshaltung haben werden.

Eine an die Impulsvorträge anschließende Podiumsdiskussion mit Landesfeuerwehrseelsorger Pfarrer Edwin Müller, der den Kontakt zu Pater Anselm Grün vermittelte, und allen Vortragenden griff Fragen der Teilnehmenden zu unterschiedlichsten Aspekten werteorientierter Führung auf. Ist der „klassische Werdegang“ einer Kommandantin oder eines Kommandanten heute noch zielführend? Was sind die Indikatoren, nach denen es Ausschau zu halten gilt, um mögliche Führungskräfte zu identifizieren und wie können diese dann gezielt gefördert werden? Solche und weitere Fragen, wurden in der von Landesbranddirektor Egelhaaf moderierten Runde erörtert. Auch im Nachgang an diese Podiumsdiskussion ergab sich in gemütlicher Runde ein weiterführender Erfahrungsaustausch.

„Ich denke wir haben den Teilnehmenden wertvolle Anregungen mit auf den Weg geben können“, zeigte sich Akademieleiterin Brandwein zufrieden. Auch die Besucher zogen ein durchweg positives Resümee. „Wichtige und richtige Thematik, kurze Vorträge, die es auf den Punkt bringen und genug Zeit, für gute Gespräche“, so das stellvertretende Fazit eines Besuchers.